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Ärzte in Nieder-Hillersdorf

Liste der Ärzte in Hillersdorf

In Hillersdorf hatte ein Distriktarzt seinen Sitz und für die Geburtshilfe ist eine Hebamme bestellt. Vom Anfange des 19. Jahrhunderts wirkten hier die Wundärzte/ Gemeindeärzte:

Dr. med. Karl Türk

Dr. med. Karl Türk [1, 2]

Von den oben gelisteten hat Dr. med. Karl Türk im politischen und öffentlichen Leben eine bedeutende Rolle gespielt. Im Jahre 1840 als Sohn eines Tuchmachergehilfen in Jägerndorf geboren, besuchte er nach einer entbehrungsreichen Jugend die höhere medizinisch chirurgische Lehranstalt in Olmütz und übte dann die ärztliche Praxis in Lichten, Wiese und Hillersdorf aus, wo er am † 30.04.1908 starb.

Er war in den Jahren 1885-1890, 1897-1901 Reichsratsabgeordneter und bis zu seinem Lebensende Landtagsabgeordneter. Er schloß sich der deutschnationalen Partei um Schönerer an. Im Interesse seiner Wähler war er rastlos tätig und war sonst ein einfacher, selbstloser Mann.

Er war auch schriftstellerisch tätig, schrieb in den Tagesblättern volkswirtschaftliche und nationale Aufsätze, mehrere soziale Romane: und die Dramen:
  • Ludwig Robert
  • Königin Luise

Sein Sohn aus erster Ehe Dr. Wilhelm Türk war Primararzt am k. k. Franz Josefspital in Wien und außerordentlicher Universitätsprofessor. Er war der Lieblingsschüler Hofrat Neussers, übernahm dessen Klinik und war eine medizinische Kapazität. Seine "Vorlesungen über Hämatologie (1904)" [w. link] in drei Banden sind lediglich auf eigenen Forschungen aufgebaut und eine unerschöpfliche Fundgrube des Wissens auf dem Gebiete der Blutlehre. Er erlag unerwartet einem schweren Herzkrampfe 1917 im Alter von 46 Jahren, mitten in rastloser Arbeit im Dienste der Menschheit und der Wissenschaft.

Eine frühere Veröffentlichung von Dr. Wilhelm Türk "Klinische Untersuchungen über das Verhalten des Blutes bei acuten Infectionskrankheiten (1898)".

Ernst Hoffmann

Ernst Hoffmann

Ehedem bestand in Hillersdorf auch eine Wasserheilanstalt, im Jahre 1892 von J.Stefanitsch ins Leben gerufen Der an derselben angestellte Kurdiener Ernst Hoffmann war ein Original und genoß als "Wasserdoktor" und Apostel der Wasserheilkunde einen gewissen Ruf. Er starb 1909 [1].

Sehr schön gelegen ist die unter ärztlicher Leitung stehende Wasserheilanstalt, die mit allen neuzeitlichen Behelfen des Wasserheilverfahrens ausgestattet und für Kaltwasserbehandlung, Dampf-, Dusch- und Wannenbäder eingerichtet ist; die Anstalt eignet sich auch für Sonnenbäder. Eigentümer ist Jakob Steffanitsch, Leiter der Gemeindearzt Karl Türk. Den Heilungsuchenden bietet die Anstalt selbst Unterkunft und Verpflegung, sonst erhalten sie diese in Gasthöfen, deren zwei (In Guido Plügers Gasthof "Zum Löwen" mit sechs und in Hermann Kallers Gasthaus "Zur Krone" mit fünf Fremdenzimmern) selbst höheren Anforderungen entsprechen. In beiden wird sehr gute Küche geführt. [4].

Wiener Klinische Wochenzeitschrift Jhg.1908 Nr.38

Freie Stellen

Gemeindearztesstelle in Hillersdorf (Schlesien) für sieben Gemeinden mit ca. 5000 Einwohnern deutscher Nationalität. Landessubvention 1200 K, Gemeindebeiträge 600 K, von der Bezirkskrankenkasse ca. 500 bis 600 K, ferner im Falle der Übernahme der Leitung der Stefanit'schen Kaltwasserheilanstalt freie Wohnung (drei Zimmer mit Küche). Über die Dienstesverpflichtungen erteilt auf Anfragen die Gemeindevorstehung in Hillersdorf Auskunft, bei welcher Gesuche bis 30. September 1. J. einzubringen sind. [5].

Literaturhinweis:

  1. Heimatbuch für die Bezirke Jägerndorf und Olbersdorf; von Heinrich Schulig;
  2. Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL) Band 14, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7794-4, D. Angetter- H. Bergmann; dort findet sich Whilhelm Türk (S. 503), und Vater Karl Türk (S.504);
  3. Die Ritter vom Gelde Sozialer Roman, Leipzig 1891, Theodor Fritsch Karl Türk;
  4. Kurorte und Sommerfrischen in Mähren und Schlesien. Mit einer Besprechung der benachbarten deutschen Städte; Herausgegeben vom Fremdenverkehrs-Verband für Mähren und Schlesien. 5. Ausgabe Im Selbstverlag des Verbandes: Geschäftsleitung Wien 5/1: 1907; K. und K. Hofbuchdruckerei Karl Brochaska in Teschen. Oder online 1912 (8); 1912 (8); 1914 (9);
  5. Wiener Klinische Wochenzeitschrift (Jhg.1908, Nr. 38, S.1338) Gemeindearztstelle in Hiltersdorf (Schlesien);
Kontakt: E-Mail
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